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Praxis

Ursulinus elasticus zur prädiagnostischen Sedierung

Oder: Vergeßt doch die Homöopathie. Leute!

 

Von D. Hassler und M. Hassler

 

In der Kinder- und alIgemeinärztlichen Praxis ist das Problem der adäquaten prädiagnostischen (und prätherapeutischen) Besänftigung reizender kleiner Landplagen inklusive der sie üblicherweise begleitenden Wachdinos von evidenter Bedeutung.

Überwinden des MurphyReflexes

Hierfür sind mehrere Faktoren wesentlich: Zum einen führt der sogenannte Murphy-Reflex bei Homunculus horribilis zu konsequentem Schließen des Mundes, dessen Stärke direkt mit der Intensität guten Zuredens und dem Füllungszustand des Warte-zimmers korreliert, Der Vorgang ist ab einer gewissen Stärke irreversibel und führt in der Regel zum Abbruch aller Bemühungen. Als Folge solcher verfrüht abgebrochener Diagnostik kommt es in vielen Fällen aus forensischen Gründen zur eigentlich nicht gerechtfertigten Verschreibung potenter Medikamente, was erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden anrichtet.

Zum anderen führen Unmut und wachsendes Mißtrauen der (in der Regel weiblichen) Wachdinos zu einer Negativpropaganda, die erheblichen betriebs wirtschaftlichen Schaden verursachen kann.

Aus den genannten Gründen sucht die Medizin seit langem nach einem ebenso unschädlichen wie preisgünstigen (kassenneutralen!) Mittel zu Sedierung der Homunculi. Gute Akzeptanz in der Zielgruppe, einfache Handhabung und allgemeine Verfügbarkeit auch ohne Spezialausbildung im Fachgebiet der Anästhesie sind dabei selbstverständliche Voraussetzungen.

Wie wir darstellen werden, verfügt Ursulinus elasticus über die genannten Vorteile, wobei gerade die hohe Akzeptanz, die allgemeine Verfügbarkeit zu geringen Kosten und die fehlende Toxizität für diese Substanzgruppe sprechen.


Verfügbare Subspezies von Ursulinus

Aufgrund einiger (offensichtlich gesponsorter!) Anwendungsbeobachtungen unter Verwendung von Ursulinus elasticus f. macroaureus, die vor allem von Gottschalk und seiner Arbeitsgruppe [6] mitgeteilt wurden, war die Wirkung zumindest ausgewählter Species von Ursulinus schon vor 1993 vermutet worden. Wegen der Seltenheit von Ursulinus f. macroaureus entschieden wir uns die Untersuchung mit verschiedenen besser verfügbaren Subspezies von Ursulinus durchzuführen.

Folgende Subspezies von Ursulinus standen zur Debatte:

1) Die ssp. elastissimus DISNEY (“die Gummibärenbande”) kommt nur in Comic-Filmen im Vorabendprogramm vor und schied schon deshalb aus, weil es sich um eine intelligente Art handelt. Ein Verfüttern wäre unethisch.

2) die ssp. microaureus (sive Goldbären) ist sozial unverträglich und läßt sich nicht mit anderen Subspezies in Kultur erhalten, sie verlangt stets eine eigene Tüte, was die Handhabung erschwert

3) die ssp. azureus (blaue Unterart) kommt nur in Ländern mit rückständigem ökologischem Gewissen vor (reine Chemie!). In Deutschland ist sie nur durch Reimporte mit ungesicherter Galenik verfügbar. Da weiß man ja nie!

4) die ssp. toxoviridis (die giftgrünen) wurde durch die Ökowelle in Deutschland ausgerottet, dies hat unter dem Evolutionsdruck zum Erscheinen einer neuen, noch nicht sauber definierten Unterart, der

5) ssp. ökopallida (die blässlichen, aber ungiftigen) geführt, die problemlos verfügbar ist aber zielgruppenspezifisch ein etwas lasches optisches Finish aufweist,

6) den allgemein verbreiteten Formen ssp. flammeus (die guten Roten) ssp. flavus, albus und citrorubens, auf die im wesentlichen bei diesen Versuchen zurückgegriffen wurde.

Neben den Originalformen existieren zahlreiche Imitate (z.B. die ssp. atrophicus, die mickrigen) von Generikaherstellern, die aber dennoch weit über hundert Prozent Bioverfugbarkeit nachweisen konnten.

 

 
Methodisches Vorgehen

Die Droge wurde neutraler Verpackung den Probanden (bei minderjährigen unter Aufsicht ihres begleitenden Wachdinos) für den Fall einer problemlosen Kooperation beim Untersuchungsvorgang in Aussicht gestellt. Jene Probanden die mehr als 60 Sekunden zur Einwilligung benötigten (0,01 %), wurden vom weiteren Versuch wegen offensichtlich fehlenden freien Willens ausgeschlossen.

Danach wurde gemessen:

>> die Zeit bis zum Eintreten der Friedfertigkeit


Ergebnisse

Die Gegenüberstellung der Wirkung von verschiedenen Subspezies zeigt folgendes Bild: Alle eingesetzten Subspezies unterscheiden sich nur marginal in ihrer Effizienz. Lediglich ein Generikum (7. ssp atrophicus) weist infolge sehr kümmerlichen Wuchses deutlich schlechtere Effekte auf. Hier war Verdoppelung der Dosis erforderlich!) .

Die Zugriffszeit der Probanden auf die angebotene Substanz verkürzte sich bei wiederholter Anwendung stark: Der Wert näherte sich asymptotisch der Nullinie. Ob bei noch häufigerer Anwendung der Wert Null für die Reaktionszeit erreicht werden kann, war meßtechnisch nicht prüfbar. Wegen dieser verblüffenden pharmakologischen Eigenschaft hat das deutsche Olympiateam bereits großes Interesse signalisiert. Die Unbedenklichkeitserklärung durch die Dopingkommission ist allerdings noch nicht erfolgt. Die Zugriffsgeschwindigkeit näherte sich asymptotisch der Einstein´schen  Grenzgeschwindigkeit Die dabei entstehende Cerenkov-Strahlung führte zu einem deutlich sichtbaren Leuchten rund um die Augen der Probanden.

Das Spektrum der Wirkung änderte sich im Laufe des Langzeitversuchs nicht, es war vielmehr sogar eine Wirkungssteigerung mit zunehmender Anwendungshäufigkeit festzustellen.

 
Zweite Versuchsanordnung: Potenzierung  nach Hahnemann

Gemäß den anerkannten Prinzipien der Homöopathie wurde nun in einer weiteren Versuchsreihe geprüft, ob eine potenzierende  Wirkung durch Verdünnung nachzuweisen wäre. Auch Skeptiker müssen schließlich zugeben, daß dies zu einer weiteren Ökonomisierung der Behandlung beitragen könnte, was angesichts des zunehmenden Geldmangels in den öffentlichen und Krankenkassen dringend erwünscht wäre.

In einer zweiten Versuchsreihe wurden also Präparationen von Ursulinus elasticus in Verdünnungen bis jenseits der Loschmidtschen Zahl1 hergestellt. Dies war nicht ganz einfach, da sich kein Lieferant ausreichend gereinigten Wassers fand Erst die Verwendung des berühmten Ranschbacher Wassers2 fühle zu hinreichend sauberen Ergebnissen.

Die vergleichenden Untersuchungen zeigen - wie in Abbildung 2 dargestellt - ein verheerendes Ergebnis. Keine einzige der untersuchten Verdünnungen (Potenzen) wurde von der Zielgruppe erkannt, geschweige denn akzeptiert. Nur in der natürlichen, unverdünnten (unpotenzierten!) Form ist die Wirkung vorhanden. Jegliche Anderung in der Formulierung führt zum vollständigen Wirkungsverlust.

Damit wird offensichtlich, daß Hahnemann [7] irrte. Eine Potenzierung durch Verdünnung ist offenbar nur bei vorhergehender ideologischer Indoktrination (Suggestion) von empfänglichen unkritischen Erwachsenen wirksam.

1 Falls der geneigte Leser in Mathe gefehlt hat:  Die Zahl lautet 6 x 10 hoch 23.


Versuch drei: Der Sehtest

Alle Ursulinus-Zubereitungen stießen zwar auf eine hohe Akzeptanz, eine leichte Verfälschung der Ergebnisse kam jedoch dadurch zustande, daß Rot-Grün-Blinde Schwierigkeiten in der Unterscheidung der ssp. toxoviridis von der ssp. flammeus hatten.

Diese Beobachtung fühde zur Entwicklung eines speziellen Sehtests zum Ausschluß von Protero- und Deuteroanopie bei Analphabeten (Abb. 3).

Die vom Untersucher in einer Farbreihe angeordneten Ursulinus-Exemplare werden dem Probanden gezeigt, dieser wird beispielsweise aufgefordert, ein grünes Exernplar zu ergreifen. Greift er zu ssp. flammeus, ist er rot-grün-blind!


Diskussion der Wirkungsweise:

Endorphinfreisetzung als wahrscheinliches Wirkprinzip

Ursulinus-elasticus-Spezies bestehen hauptsächlich aus Ursoelastin, einem Molekül mit einem Molekulargewicht von 1,08 MegaDalton. Das Molekül unterscheidet sich von allen anderen bekannten Substanzen durch hochelastische Substituenten mit einer sehr hohen Federkonstante.

Eine Wirkungsverstärkung läßt sich durch sogenannte Opto-Flavorine erzielen. Opto-Flavorine unterscheiden sich von gewöhnlichen Duftstoffen dadurch, daß sie über einen opto-olfaktomimetischen Reiz auch durch aromasichere Verpackungen hindurch wirken. Hat der Proband das Gefäß mit Inhalt nur einmal gesehen, prägt sich dieses unauslöschlich in seinem Gehirn ein.

 
Was tun bei Vergiftungen?

Alle Ursulinus-Darreichungsformen besitzen eine hohe therapeutische Breite ; bis zu fünfzig Einheiten werden in der Regel problemlos vertragen.

Bei Überdosierungen (Hyperursulose) hat sich Ursus D20 in Form eines Glases Wasser bewährt. Dies ist die einzige verbleibende Indikation für Hochpotenzen.


Fazit für die Praxis

Ursulinus elasticus ist hervorragend im Sinne der Eingangsfragestellung geeignet. Er spart Kosten, wirkt zuverlässig und ist einfach (ohne Spezialausbildung in der Anästhesie) zu handhaben. Auf geeignete Präsentation ist unbedingt zu achten, da der optische Kontakt unerläßlich ist. Bewährt sind 1000-mI-Behälter aus Klarglas mit Aromaschutzverschluß und Diebstahlsicherung (umgebaute Autoalarmanlage mit Bewegungs- und Erschütterungsmelder). Der Klarglasbehälter sollte an der vom Probanden am weitesten entfernten Ecke des Schreibtisches stehen.

Wie bei vielen genialen Therapieprinzipien müssen kleinere Nachteile in Kauf genommen werden. Ein Prozentsatz von 10 bis 95 % Suchtentwicklungen gilt auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als unvermeidlich und stört den guten Eindruck nicht, zumal diese Sucht durchaus umsatzsteigernd wirken kann. In Fällen mit besonders hohem Leidensdruck empfiehlt es sich, die Abhängigen in das Substitutionsprogramm aufzunehmen. Als geeignetes Präparat steht Amphorella elstica colae (Vulgo: Colafläschle) zur Verfügung, die aber ein noch höheres Suchtpotential aufweisen!


Weiterführende Literatur

1 Anonymus: Sind Sie ein Grüntyp? Farbberatung in der Gummibärchen-Kunde 21. Nordwestdtsch Tagung für Lebensberatung 1991

2.Binder.H: Macht und Ohnmacht des Abergaubens Hohe Warte, Pähl, Bebenburg 1 992

3 Daunderer M: Chelatkompexe aus Ursulinus versus DMPA zur Detoxikation bei Amalgamvergitungen Münch.Tox. Forsch 1211 (1995) 1-3

4 Eberlein, G E. Schulwissenschaft, Parawissenschaft, Pseudowissenschaft, Hirzel Stuttgart 1991

5.Freud S Beeinträchtigungswahn bei Ursuliniden. J Psych Ursul (1896) 22-80

6. Gottschalk T: Sie hatten eine faire Chance! Hausmitteil,TRL 1993